Insula
Insula 1-9, Bleistift, auf Papier
Insula1, 42 x 59,7 cm
Insula2, 23 x 49,5 cm
Insula3, 40 x 70 cm
Insula4, 32 x 44,5 cm
Insula5, 24 x 50 cm
Insula6, 40 x 40 cm
Insula7, 55 x 50,5 cm
Insula8, 42 x 59,7 cm
Insula9, 50 70 cm
Die
Insel steht für sehr verschiedene Vorstellung, dies zeigt sich in
einer mehrdeutigen Betrachtungsweise von Insel. Am meisten verkörpert
es wohl eine Art »Sehnsuchtsort«,
mit verbundener Neukreation, da man »das
Andere«
sucht und erwartet. Das Andere ist der Gegenpol zum Bekannten und
vielleicht schon Alltäglichen.
Dabei
ist die Insel ein geographischer
Ort.
Eine grobe Unterscheidung lässt sich zwischen kontinentalen
Inseln,
die vom Festland getrennt und zufällig versehentlich durch Erosionen
oder Abtrennung entstanden sind, und ozeanischen
Inseln,
als Urinseln, zum Beispiel aus Korallenriffen und
Unterwassereruptionen entwickelt, treffen. Einige wachsen langsam,
tauchen auf und verschwinden wieder. Diese Inseln stehen also im
Bezug zur Natur
–
zum Meer und Land und erinnern daran, dass das Meer über der Erde
(kontinentale Inseln) und das die Erde auch unter dem Meer
weitergeht, um irgendwann aufzutauchen.
Gleichzeitig finden wir Inseln
auch inmitten des Festlandes und zwischen Menschen, als
soziologische, politische und kulturelle Idee, oder als künstliches
Land vom Menschen erschaffen.
Der Antrieb, durch Imagination,
treibt Menschen in Richtung von Inseln und erweitert sich in eine
doppelte Bewegung, die Inseln in sich selbst produzieren. Von einer
Insel träumen, sowohl mit Freude als auch Angst, ist der Traum vom
hinweg ziehen, sich loslösen und neu beginnen - sodass es nicht die
Insel ist, die sich vom Kontinent trennt, es ist auch der Mensch, der
sich selbst von der anderen Welt trennt, wenn er auf einer Insel ist.
Es
geht mir also bei dieser Betrachtung von Inseln um deren Verortung –
sowohl als
geographischen und kulturellen , als auch utopisch- imaginierten
Bezug.
In gewisser Weise ist es also
die Suche nach einem Ort, der Weg dorthin, ohne genau definieren zu
können, wie er aussieht und man wird so zu einer Art Beobachter von
verschiedenen Blickwinkeln.
Insula1
Insula2
Insula3
Insula4
Insula5
Insula6
Insula7
Insula8
Insula9
Die Bewegungen in der Zeichnung
ist ein vordringen, zu einem unbekannten Ort, es trifft auf Resonanz
oder verschwindet im leeren Raum. Der einfachste Gedanke, dass Inseln
vom Meer umschlossen sind, lässt automatisch an die Bewegung dorthin
denken - auf Wellen in der Ferne eine Landmasse in Sicht, der man
sich vom Boot aus nähert. Umschlossen in allen Richtungen von den
Gezeiten - die Bewegung der Meere. Oder bei einem Blick von oben,
wenn man die Strömungen, die zum Ufer führen erkennen kann.
Gleichzeitig können Inseln in
ständiger Bewegung sein, sie gehen weit in die Tiefe (Vulkaninseln -
was man von der Insel sieht ist nur der Gipfel des Vulkans, 900m
liegen unter dem Meer) und machen deutlich, wie Wasser die Erde
überspült, wie Massen aus den Tiefen gedrückt werden, oder sich
voneinander wegbewegen. Nichts ist starr, auch wenn alles scheinbar
ruhig und unbelebt da liegt.
Dies sind Bewegungen aus der
Natur, die natürliche Zusammenhänge haben, doch wenn dann plötzlich
eine ganze Masse Plastikreste unseres Konsums im Pazifik zwischen
Hawaii und Japan trifften, dann bekommt eine Bewegung von Teilchen,
die eine neue Masse – schwimmende Inseln - bilden, noch ganz andere
Ausmaße.
Oder,
wenn zum Beispiel Nomadenvölker
–
die ich hier als eine kulturelle Inselgruppe definiere - immer mehr
zurückgedrängt werden, von Mensch und Klima, und aber trotzdem ihre
alte Lebensidee
versuchen weiterhin zu verwirklichen, so bekommt auch ihre Bewegung
innerhalb der Gesellschaft einen neuen Inhalt.
So ist nicht nur die Insel, als
ein Ort- von Landmasse interessant, sondern auch was sie
symbolisiert, was auf ihr anders geschieht oder was geschehen kann.
Sie hat Platz für Utopien.
Auch was das Meer einschließt
und worum wir reisen, das Ringsherum und Unbekannte ist eine Art
Insel um die Insel.
Skizzen und Gedankenarbeiten:
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Entfernung I |
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in Entfernung |
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Insula |
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Insula |
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Skizze I zu: Unter der Glasglocke. Beobachterrolle. |
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Skizze II: In einer Glaskugel- auf alles schauend, aber unbeteiligt bleiben |
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Inselhöhlen |
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kulturelle Insel. Gedanken an Minderheiten innerhalb der Gesellschaft |
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Inselstelzen |